Die Universität Stuttgart hat eine universitätseigene Stiftung errichtet. Diese soll nun die Arbeit des Fördervereins der Hochschule weiterführen.

1829 begann die Geschichte der Universität Stuttgart, 194 Jahre später feierte man nun die Gründung der zugehörigen Stiftung. Diese Neuigkeit stand im Mittelpunkt der universitären Jahresfeier im November 2023. Die neue Organisation soll zukünftig die Arbeit des Fördervereins „Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart“ (VFUS) fortführen und erweitern, dessen Geschichte nach rund 100 Jahren Bestehen zu Ende geht. Von der Stiftung erhofft man sich „deutlich mehr Strahlkraft und Schlagkraft“, so Universitätsrektor Wolfram Ressel in seinem Festvortrag. Konkret wünscht sich Ressel von der Neugründung eine intensivere Vernetzung der Hochschule zu Alumni und Wirtschaft. Auch die Fördermittelbeschaffung solle so auf „eine neue Ebene“ gebracht werden. Man möchte „Impulsgeberin für eine wirtschaftlich prosperierende Region“ sein.

Auf Nachfrage von DIE STIFTUNG erläuterte Barbara Schierl, Beauftragte des Rektors Ressel für die Universitätsstiftung, den langen Weg hin zur Neugründung. Ihr zufolge gab es erste Bestrebungen einer Stiftungsgründung bereits 2013. Hierfür habe sich die VFUS bereits eine erste Machbarkeitsstudie eingeholt. Doch nachdem ein Top-Förderer seine Finanzierungszusage zurückzog, habe sich der Prozess um viele weitere Jahre verzögert.

Richtig in Fahrt kam die Gründung der Stiftung demnach maßgeblich durch die Initiative Volkmar Denners. Der ehemalige Bosch-CEO war langjähriger Vorsitzender der VFUS. Als sich die Universität mit der Idee einer Stiftungsgründung an ihn richtete, sei er direkt von der Idee überzeugt gewesen, erinnert sich Schierl. Auch in seiner Festrede bedankte sich Rektor Ressel bei dem Unternehmer. Gleiches galt der Familie Stihl, der Vector-Stiftung und der Christian-Bürkert-Stiftung für deren „großzügige Beiträge zum Kapitalstock der Stiftung“.

Stiftung startet mit 800.00 Euro Kapital

Dieser beläuft sich laut der Beauftragten Schierl nun auf rund 800.000 Euro, wobei ein wesentlicher Anteil aus Beiträgen der ehemaligen VFUS-Mitglieder stammt. Als großes Vorbild für die zukünftige Entwicklung der Stiftung nennt Schierl die Stiftungen anderer großer technischer Universitäten, wie jener des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT-Stiftung) oder der Technischen Universität München (TUM-Universitätsstiftung).

Dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist, dessen ist sich Schierl bewusst. Auch, weil das Fundraising der Stiftung sich in der Region nicht immer einfach gestalten könnte. „Schwaben müssen überzeugt sein“, zeigt sich Schierl amüsiert. Man sei aber durchaus zuversichtlich „den Schatz zu heben“, der in der süddeutschen Metropolregion liege.

Über die Stiftung der Universität Stuttgart

Die Stiftung Universität Stuttgart sei „keine verstaubte Stiftung“, wie Stiftungsbeauftragte Schierl betont. Deswegen werde auch die Studierendenvertretung der Universität Stuttgart in die Prozesse eingebunden. Der Vorstand bildet sich laut Satzung aus mindestens drei, aber nicht mehr als fünf Personen. In ihm sitzen unter anderem qua Amt der Rektor und der Kanzler, bzw. die Kanzlerin der Hochschule. Neben Rektor Ressel gehört demnach Anna Steiger, seit November Kanzlerin, dem Gremium an. Die übrigen Vorstandsplätze füllen Personen aus dem direkten und indirekten Hochschulumfeld. Das Kuratorium besteht wiederum aus mindestens drei und höchstens acht Amtsträgern. Das erste Kuratorium wurde von den Stifterinnen im Stiftungsgeschäft berufen.

Aktuelle Beiträge