Der ehemalige Oberbürgermeister Hannovers, Stefan Schostok, legt sein Amt als Vorstandschef der Bürgerstiftung Hannover nieder. Grund dafür ist die Verurteilung durch das Landgericht Hannover. Die Stiftung sucht nun einen Nachfolger für Schostok.

Stefan Schostok hat sein Ehrenamt als Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Hannover als Konsequenz aus seiner kürzlichen Verurteilung niedergelegt. Wie die Hannoversche Allgemeine berichtet, reagiert der frühere Hannoveraner Oberbürgermeister damit auf eine Entscheidung des Landgerichts Hannover. Die 17. Große Strafkammer hat ihn im Januar zu einer Geldstrafe von 12.000 Euro verurteilt, wodurch Schostok vorbestraft ist. Ein erster Freispruch war durch den Bundesgerichtshof aufgehoben worden.

Der Richterspruch bezieht sich auf die sogenannte Rathausaffäre, in der die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue ermittelte. Schostok, der von 2013 bis 2019 Oberbürgermeister von Hannover war, hatte sich demnach nicht selbst bereichert, sei aber zu spät eingeschritten gegen das Vorgehen seiner Mitarbeiter. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe ging er vorzeitig in den Ruhestand.

„Nicht mit Verschärfung gerechnet“

Man habe nicht mit einer Verschärfung des Urteils gerechnet, zitiert die HAZ Vorstandssprecherin Ina Mähl. Der Stiftungsrat hatte Schostok erst im Dezember 2023 in sein neues Amt gewählt. Mit seinem jetzigen Rücktritt wolle er verhindern, dass seine Personalie der Stiftung Schaden zufüge, so Mähl. Die Bürgerstiftung sucht nun einen Nachfolger für Schostok, so lange führt der stellvertretende Vorsitzende, Henning Schröder, die Geschäfte.

Über die Stiftung

Die 1997 gegründete Bürgerstiftung Hannover fördert und initiiert regionale Projekte in kulturellen und sozialen Bereichen. Zudem bietet sie Bürgern die Möglichkeit, unter dem Dach der Bürgerstiftung stifterisch aktiv zu werden. Auch versteht sie sich als Partner lokaler Unternehmen, die sich für Hannover engagieren möchten. Nach eigenen Angaben hat die Stiftung seit Bestehen 1.580 Projekte mit mehr als 8,7 Millionen Euro gefördert. Der Finanzbericht für 2022 weist ein Stiftungskapital von rund 13,25 Millionen Euro auf.

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