Im Jahr 2020 gründeten Deutsche so viele Stiftungen wie seit 2011 nicht mehr. Die meisten Neugründungen verzeichnete Hessen. Das Ost-West-Gefälle besteht fort.

Während einige Wirtschaftsbranchen in der Corona-Krise versacken, wächst der Stiftungssektor stetig. Die Anzahl der Stiftungsneugründungen stieg 2020 um knapp drei Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Das ist das stärkste Wachstum seit beinahe einem Jahrzehnt, zeigt die aktuelle Publikation „Zahlen, Daten, Fakten zum Deutschen Stiftungswesen” des Bundesverband Deutscher Stiftungen. 712 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts erhielten im Jahr 2020 eine Anerkennungsurkunde, bundesweit bestehen nun 23.876 Stiftungen.

Bei deren Ansiedlung besteht ein starkes Ost-West-Gefälle. Denn 88,6 Prozent der Stiftungen haben ihren Sitz in den westlichen Bundesländern. Die meisten Stiftungen – 4.685 – gibt es in Nordrhein-Westfalen, Hamburg ist das Bundesland mit den meisten Stiftungen im Verhältnis zur Zahl der dort lebenden Menschen: 78 Stiftungen kommen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die geringste Stiftungsdichte hat Brandenburg mit zehn Stiftungen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Die meisten Neu-Stifter kamen 2020 aus Hessen: Hier nahmen die Neugründungen um acht Prozent zu. Auch die aktuelle Stiftungshauptstadt liegt dort: Darmstadt. Hier gibt es 152 Stiftungen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Würzburg und Oldenburg folgen in der Rangliste. Mit Potsdam, Jena und Dresden sind lediglich drei ostdeutsche Großstädte unter den Top-50. Bundesweit kommen 28,7 Stiftungen auf 100.000 Bürgerinnen und Bürger. Neben rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts gibt es eine Vielzahl an Stiftungen anderer Rechtsformen.

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