Die schottische Aufsichtsbehörde untersucht Spenden von russischen und saudi-arabischen Gönnern. Geschäftsführer Michael Fawcett sowie Stiftungsvorsitzender Douglas Connell sind bereits zurückgetreten.

Die Stiftung des britischen Thronfolgers Prinz Charles ist in einen Finanzskandal verwickelt. Britische Zeitungen hatten berichtet, der wegen Geldwäschevorwürfen verurteilte russische Banker Dmitri Leus habe der Stiftung mit Sitz in Schottland im vergangenen Jahr eine Spende von 500.000 Pfund (584.000 Euro) angeboten. Prinz Charles habe sich dafür mit einem Brief bedankt und dem Russen angeboten, sich nach Ende der Corona-Pandemie zu treffen. Laut der „Sunday Times“ hatte die Ethikkommission der Stiftung eine erste Zahlung über 100.000 Pfund aber zurückgehen lassen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass Leus im Jahr 2004 in Russland in einem Geldwäscheprozess verurteilt worden war. Das Urteil wurde später allerdings wieder aufgehoben und Leus weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als politisch motiviert zurück.

Orden für saudischen Geschäftsmann

Kurz zuvor war bekannt geworden, dass der Geschäftsführer der Stiftung von Prinz Charles, Michael Fawcett, seinen Einfluss genutzt hat, um dem saudi-arabischen Geschäftsmann Mahfus Marei Mubarak bin Mahfus eine königliche Ehrung zu verschaffen. Mahfus ist auf der Internetseite der Stiftung als einer ihrer Unterstützer aufgeführt. Laut der „Sunday Times“ wurde er im November 2016 von Prinz Charles mit dem „Order of the British Empire“ ausgezeichnet. Fawcett ist daraufhin von seinem Posten als Geschäftsführer zurückgetreten.

Nach Berichten der BBC hat die schottische Aufsichtsbehörde eine Untersuchung zum Fall eingeleitet. Neben Geschäftsführer Fawcett ist auch der Vorsitzende der Stiftung, Douglas Connell, von seinen Posten zurückgetreten. „The Prince’s Foundation“ fördert Bildung und Projekte zu nachhaltiger Unternehmensführung, Bio-Landwirtschaft und Städtebau im Einklang mit der Natur.

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