CO2-neutraler Wasserstoff gilt als wichtiger Faktor bei der Erreichung der Klimaschutzziele. Die neue H2Global-Stiftung mit Sitz in Hamburg soll den Energieträger zur Verfügung stellen, indem sie ihn im Ausland ankauft und im Inland vertreibt.

Die Nachfrage nach grünem Wasserstoff wächst, die inländische Produktion reicht nicht aus. Um die Situation zu verbessern, haben sich 16 Unternehmen zusammengetan und die H2Global-Stiftung gegründet. Sie soll grünen Wasserstoff im Ausland mit langfristigen Verträgen kaufen und in Deutschland über jährliche Auktionen wiederverkaufen, so das Bundeswirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung. Die nicht rechtsfähige Stiftung mit Sitz in Hamburg wird von der im Mai gegründeten H2Global Advisory GmbH verwaltet. Hinter der GmbH steht die GFA Consulting Group, die mit dem Wirtschaftsministerium kooperiert.

Marktmechanismus durch H2Global-Stiftung

Grüner Wasserstoff wird ausschließlich aus erneuerbaren Energien gewonnen und gilt daher als eine der größten Chancen zu Erreichung der Klimaschutzziele. Allerdings ist er im Vergleich zu konventionellen Alternativen deutlich teurer. An dieser Stelle soll H2Global ansetzen – nicht als staatliches, sondern als marktwirtschaftliches Instrument. Der Stoff soll zu einem möglichst geringen Preis angekauft, und in Deutschland dann an den Höchstbietenden verkauft werden. Um dieses Gefälle besonders in der ersten Zeit auszugleichen, stellt der Bund 900 Millionen Euro bereit. „Unser Ziel ist es, einen schnellen Markthochlauf für grünen Wasserstoff und dessen Folgeprodukte zu fördern und dabei die langfristige Versorgung mit grünen Energieträgern in Deutschland zu sichern“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier anlässlich der Gründung. Mit ersten Auslieferungen der Wasserstoffprodukte ist laut Pressemitteilung ab 2024 zu rechnen.

Norddeutschland als zukünftiges Wasserstoffzentrum?

Die 16 an der Gründung beteiligten Unternehmen sind: Siemens Energy, Thyssenkrupp, VNG, Deutsche Bank, Salzgitter, Uniper, Hamburger Hafen und Logistik, Neuman & Esser, Reederei F. Laeisz, Viridi RE, Enertrag, Nordex, Green Enesys, MAN Energy Solutions, Hydrogenious LOHC Technologies GmbH und Linde. Der Standort Hamburg ist kein Zufall. Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) sieht in Norddeutschland das zukünftige Zentrum für alternative Energien. Kürzlich hat die Bundesregierung einige Projekte zur Förderung ausgewählt. Mit 520 Millionen Euro geht der Großteil nach Hamburg.

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